Goldmohn (Eschscholzia californica)
Kalifornischer Mohn
Der Goldmohn oder kalifornische Mohn ist ein Mitglied der Familie der Mohngewächse und war 2016 die Giftpflanze des Jahres. Beheimatet auf dem amerikanischen Kontinent, sieht man ihn inzwischen auch hierzulande in Gärten. Der wissenschaftliche Name erinnert an den deutsch-baltischen Arzt und Naturforscher Johann Friedrich von Eschscholtz, der in der ersten Hälfte des 19 Jahrhunderts an einer Weltumsiedelung, der sogenannten Rurik-Expedition teilnahm. 1903 wurde der Goldmohn zum Wahrzeichen von Kalifornien auserkoren. Schon die Ureinwohner Amerikas nutzten ihn medizinisch, aber auch für ihre spirituellen Riten.
Die einjährige Pflanze wird gut einen halben Meter hoch und hat eine kräftige Pfahlwurzel, dank derer er überdauert und mehrere Jahre wiederkehren kann, sobald es die Witterung erlaubt. Er bildet eine grundständige Blattrosette mit dreifach gefiederten, schmalen, aber länglichen Blättern. Von Juli bis September blühen auf langen Stängeln seine gelb-orangen Blüten, die sich aus den Blattachseln heraus entwickeln. Die länglichen Blütenknospen sitzen kegelförmig und spitz zulaufend auf einem abgesetzten Blütenboden. Die Kelchblätter umschließen in diesem Zustand die Kronblätter. Aufgrund der Form der Knospe und dem abschirmenden Effekt bezeichnet man sie als auch Schlafmütze. Öffnet sich die radiärsymmetrische Blüte mit den sich überlappenden, orangegelben Kronblättern, fallen die Kelchblätter ab und der Blütenboden ist erst einmal nicht mehr sichtbar ist. Charakteristisch ist ein orangefarbener Fleck in der Tiefe der Kronblätter. Sie umzingeln die zahlreichen Staubblätter in ihrer Mitte. Im Herbst bilden sich zehn Zentimeter lange Schoten, die zahlreiche Samen enthalten und sich mit dem Wind ausbreiten. Das der Goldmohn sehr anspruchslos ist, übersteht er auch Trockenheit und Kälte.
Mögliche Wirkungen des Goldmohns (Eschscholzia herba)
Vom Goldmohn verwendet man das Kraut (Herba), das heißt die oberirdischen Pflanzenteile. Er hat eine angstlösende und den Schlaf fördernde Wirkung. Aufgrund seines bitteren Geschmacks gilt er in der chinesischen Medizin als Hitze kühlendes Kraut. Deshalb man an Goldmohn denken, wenn Unruhe, Anspannung, Erregung und Schlafstörungen zum Beispiel von einem roten Kopf und Hitzegefühl mit Bedürfnis nach Abkühlung und viel Durst begleitet werden. In der chinesischen Medizin setzt man ihn kombiniert mit anderen beruhigenden Kräutern als den Geist (Shen) beruhigendes Kraut ein.
Man sollte sich darüber bewusst sein, dass die Anwendung von Goldmohn die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr und zum Bedienen von Maschinen wie andere Beruhigungsmittel beeinträchtigen kann. Wegen seines Gehalts an Alkaloiden sollten Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche auf den Goldmohn verzichten.
Quellen
• Monographie der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
• https://www.therapeutika.ch
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!