Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Kalmus (Arcorus calmus)

Der zur Familie der Kalmusgewächse (Acoraceae) gehörende Kalmus (Arcorus calamus) hat einen bis zu drei Zentimeter dicken Wurzelstock, der sich horizontal ausbreitet. Von diesem wachsen zahlreiche Faserwurzeln nach unten. Sie erinnern an eine Mähne und stellen den Kontakt zum sumpfigen Untergrund her, denn der Kalmus bevorzugt feuchte Standorte beispielsweise im Bereich von Ufern oder im Sumpf. Oberirdisch hat der Kalmus ungestielte, schwertförmige, bis zu einen Meter lange Blätter, deren Kante stellenweise stark gewellt ist. Zwischen diesen kräftig grünen Laubblättern versteckt sich von Juni bis Juli  der kolbenförmige  Blütenstand mit unscheinbaren, kaum einen Millimeter langen, grüngelben Kronblättern, die dicht zusammenstehen. Die nicht einmal einen Millimeter langen Blütenblätter gehen mit In seiner südostasiatischen Heimat bildet der Kalmus rote Beeren.

Der botanische Name „Acorus“ leitet sich von dem griechischen Wort „Ákoron“ her. Diese Bezeichnung ist durch Dioskurides im Zusammenhang mit einer Arzneipflanze überliefert, die er als eine der Schwertlilie ähnliche Heilpflanze beschreibt. Allerdings ist unklar, ob er damit den Kalmus meinte. Der Zusatz „calamus“ bedeutet dagegen Pfahl- oder Schilfrohr und bezieht sich auf die Form des Blütenstands.

Mögliche Wirkungen des Kalmus (Calami rhizoma)

Aufgrund seines Gehalts an ätherischen Ölen und Bitterstoffen unterstützt der Kalmus die Verdauung. Appetitlosigkeit und Völlegefühl lassen unter seinem Einfluss ebenso nach wie Blähungen und weiche Stühle. Er regt den Fluss der Verdauungssäfte an und kann zu sinkenden Blutfettwerten beitragen. Gleichzeitig wirkt er krampflösend. Die Inder schätzen ihn schon seit 3.000 Jahren, doch erst im 16. Jahrhundert gelangte er in unsere Breiten. Am besten kombiniert man ihn mit anderen Pflanzen.

Aus Sicht der chinesischen Medizin ist er ein Qi-Tonikum für die Mitte, das Feuchtigkeit und Schleim beseitigt. Betrachtet man den Standort der Pflanze, dann kann sie der Feuchtigkeit viel entgegensetzen, sonst würde sie verfaulen. Man verwendet den Kalmus daher auch gerne, wenn das Denken schwerfällt, weil man sich wie benebelt fühlt. Auch bei verschleimten Atemwegen wird er unterstützend eingesetzt.

In Schwangerschaft und Stillzeit sollte man auf den Kalmus verzichten. Auch für Kinder ist er nicht geeignet, da es an Daten zur Sicherheit fehlt. Insbesondere der indische Kalmus enthält viel Asarol, das als krebserregend gilt. Deshalb wird von einer Daueranwendung abgeraten. Amerikanischer und europäischer Kalmus enthalten wenig bis kein Asarol.

Quellen
https://www.phytodoc.de
https://www.therapeutika.ch
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov
https://www.walaarzneimittel.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!