Knoblauch (Allium sativum)
Ursprünglich in Asien beheimatet, ist der aromatisch-scharfe Knoblauch inzwischen auf der ganzen Welt verbreitet. Er gehört zur Familie der Zwiebelgewächse und ist tatsächlich mit der Zwiebel, aber auch mit Bärlauch oder Schnittlauch verwandt. Das wird am ehesten sichtbar, wenn man die Pflanze mit ihren bis knapp einen Meter hohen, stabilen Stängel betrachtet. Bis zur Hälfte ihrer Höhe verfügen sie über längliche, zugespitzte,blau-grüne Laubblättern. An den lang gestielten Knospen erkennt man sofort, um welche Pflanze es sich handelt. Aus diesen erscheinen nur vereinzelt weißgrüne oder rosarote Blüten. Die bis zu zwanzig vermeintlichen Zehen in der Knospe bezeichnet man als Brutkörper, Brutzwiebeln oder Bulbillen. Sie dienen wie die Zwiebeln in der Erde der ungeschlechtlichen Fortpflanzung des Knoblauchs.
Knoblauch pflanzt sich über Zwiebeln fort, die wir unter der Bezeichnung Knoblauch kaufen können. Bei den einzelnen Zehen des Knoblauchs handelt es sich streng genommen um Nebenzwiebeln, die von trockenen, weißen bis rötlichen, papierähnlichen Blättern umhüllt sind. Sie befinden sich auf einem harten Zwiebelkuchen und umzingeln ihrerseits die längliche bis eiförmige Hauptzwiebel. Von den Zehen verwendet man das fleischige Niederblatt, das von einem trockenen, harten Hüllblatt umgeben ist. In ihrer Mitte befindet sich der Stängel, aus dem die Pflanze austreibt.
Die Bezeichnung Knoblauch wurde dem althochdeutschen Wort „Klobo“ entnommen. So bezeichnete man einst einen gespalten Stock. Auf diese Weise bezieht sich das Wort auf die aus einzelnen Zehen zusammengesetzte Zwiebel. Es ist unklar, weshalb die Zwiebelgewächse den wissenschaftlichen Namen Allium erhielt. Eine mögliche Erklärung ist ein lateinischer Ursprung: „olere“ heißt riechen. Der Zusatz „sativum“ stammt vom lateinischen Wort „sativus“ für angebaut, angepflanzt oder ausgesät. Dies erinnert daran, dass der Knoblauch schon lange als Kulturpflanze angebaut wird.
Die im Knoblauch enthaltenen Schwefelverbindungen sind ursprünglich geruchslos. Erst wenn sie beim Schneiden mit ihrem eigenen Enzym in Kontakt kommen, entsteht der typische Geruch. Knoblauchzwiebeln müssen daher schnell getrocknet werden, um ein Zusammentreffen von Enzym und Schwefelverbindungen zu reduzieren.
Legenden und Historisches rund um den Knoblauch
Schon im alten Ägypten gehörte der Knoblauch nicht nur zur täglichen Mahlzeit, er war auch eine wichtige Arzneipflanze auf den Baustellen der Pyramiden. So sollte Knoblauch die Arbeiter bei Kräften halten und den Ausbruch von Seuchen unterdrücken. Cheops soll in seine Pyramide sogar eine Knoblauchzehe einmauern lassen haben. In den Totenkammern gehört der Knoblauch nicht nur zu den in den Gemälden dargestellten Pflanzen, er diente auch als Füllstoff für die Körperhöhlen der Mumien. Die Griechen und Römer brachten den Knoblauch - die bei den Griechen stinkende Rose genannt wurde - nach Europa. Karl der Große ordnete später an, dass der Koblauch in den Klostergärten anzubauen sei. Im Mittelalter war er ein beliebtes Mittel gegen allerlei Beschwerden und soll möglicherweise sogar vor der Pest geschützt haben.
Auch im Kampf gegen Dämonen, Vampire und Hexen war der Knoblauch von Relevanz - sicherheitshalber ließ man ihn am 6. Januar, dem Tag der heiligen drei Könige, weihen, um ihn an der Tür zu befestigen und Krankheiten schon im Vorfeld abzuwehren. Heute hält der intensive Geruch, den manch einer nach dem übermäßigen Genuss von Knoblauch verströmt, wohl eher Mitmenschen fern.
Mögliche Wirkungen der Knoblauchzwiebel (Allii sativi bulbus)
Medizinisch wird die Zwiebel (Bulbus) des Knoblauchs traditionell zur Vorbeugung und Behandlung von Ablagerungen in den Gefäßen, der sogenannten Arteriosklerose, zum Senken eines erhöhten Blutdrucks und erhöhter Blutfettwerte sowie zur Behandlung von Infektionen der Atemwege eingesetzt. Er kann erfahrungsgemäß auch Durchblutungsstörungen lindern und die Blutgerinnung hemmen. Außerdem soll er die Verdauung anregen. Äußerlich angewendet soll er bei Warzen und Nagelpilz helfen. In der chinesischen Medizin verwendet man ihn, um das Innere zu Wärmen, Qi zu tonisieren und vor allem um Feuchtigkeit, Nässe und Schleim zu eliminieren.
Man verwendet Knoblauch allerdings nicht im Tee. Man verzehrt ihn hierfür vielmehr frisch, verwendet das Pulver und setzt ihn in Alkohol, Essig oder Öl an. Bei empfindlichen Personen kann er Beschwerden im Magen-Darm-Trakt verursachen.
Quellen
• https://arzneipflanzenlexikon.info
• https://www.phytodoc.de
• https://www.therapeutika.ch/Knoblauch
• S. Bäumler. Heilpflanzenpraxis heute. München 2007
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!