Afrikanische Teufelskralle (Harpagophytum procumbens)
Die Teufelskralle (Harpagophytum procumbens) ist nach ihren verholzten Samenkapseln benannt. Diese eiförmigen, anfangs grünen, später rötlichen und schließlich braunen 15 Zentimeter großen Kapseln verfügen über bis etwa 9 Zentimeter lange und ein Zentimeter breiten, hakenförmige, spitze Auswüchse, die sich im Fell vorbeistreifender Tiere verfangen und so weiter getragen werden. Werden sie zertreten, geben sie ihre Samen frei. Daher heißen sie auch Trampelklette. Allerdings können die spitzen Widerhaken in die Hufen von Tiere gelangen, dort Infektionen auslösen und so dazu führen, dass die Tiere verenden. Auch im botanischen Namen greift man diese Haken auf: „harpagos“ ist griechische und heißt Enterhaken.
Am Boden breiten sich die Stängel mit den meist gegenständig angeordneten aufrechten, dunkelgrünen, eiförmigen, gefiederten Blättern aus. Ihre Ränder sind glatt oder gewellt. In ihren Blattachseln bilden sich hellrote bis purpurfarbenen Blüten von etwa sechs Zentimeter Länge und vier Zentimeter Durchmesser. Im Innern der Blüte ist der Schlund weiß bis gelb. Die Teufelskralle gehört zu den Sesamgewächsen (Pedaliaceae).
Beheimatet ist das am Boden entlang kriechende Kraut, das bis zu zwei Meter lang wird, in Botswana, Namibia und Südafrika. Es verfügt über eine etwa ein Meter in die Tiefe des Bodens ragende Pfahlwurzel, die mit einigen Nebenwurzeln ausgestattet ist. Diese Wurzelknollen, die auch als Speicherwurzeln bezeichnet werden und sich in der Tiefe der Erde befinden, werden medizinisch genutzt. Sie sind etwa fünfundzwanzig Zentimeter lang.
Mögliche Wirkungen der Teufelskralle (Harpagophyti radix)
Wie die Enziangewächse Tausendgüldenkraut oder Enzian schmeckt die Teufelskralle, der Wurzel (Radix) medizinisch verwendet wird. sehr bitter. Daher regt sie den Appetit, aber auch den Gallenfluss an. Zudem wirkt sie entzündungshemmend und schmerzlindernd. Deshalb wird sie zur Behandlung von Schmerzen im Bewegungsapparat wie Rückenschmerzen, aber auch bei Arthrose und Rheuma eingesetzt. Aber auch Entzündungen der Sehnen können erfahrungsgemäß durch die Teufelskralle gelindert werden. Aus Sicht der chinesischen Medizin beseitigt sie Nässe und (Wind-)Hitze, tonisiert aber auch das Qi.
Zu den möglichen Nebenwirkungen einer Anwendung der Teufelskralle gehören Übelkeit, Erbrechen und Durchfall, aber auch Schwindel und Kopfschmerzen. Bei Magen-Darm-Geschwüren und Erkrankungen der Galle sollte Teufelskralle nur nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt angewendet werden. Dies gilt ebenso für Schwangere und stillende Mütter, denn es fehlen Daten zur Unbedenklichkeit. Kinder und Jugendliche sollten sie nicht verwenden.
Quellen:
• https://arzneipflanzenlexikon.info
• https://www.phytodoc.de/heilpflanzen
• https://www.therapeutika.ch
• Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde EMA
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!