Weinraute (Ruta graveolens)
Die Weinraute (Ruta graveolens) ist heutzutage als Heilpflanze kaum noch bekannt. Sie gehört zur Familie der Rautengewächse (Rutaceae). Der Name „Raute“ geht vermutlich auf ein indogermanisches Wort für „sauer“ zurück, während „graveolens“ den starken (gravis) aromatischen Geruch beschreibt. „Olere“ heißt riechen.
Die strauchförmige Pflanze wird im Schnitt einen halben Meter hoch und hat blaugrüne zwei- bis dreifach fiederschnittige Blätter. Die einzelnen schmalen, länglichen Fiederblättchen erinnern in ihrer Form an einen abgerundeten Spatel und sind bewachst.
Die Blüten mit den löffelähnlichen gelben Kronblättern sieht man von Sommer bis Herbst in einem verzweigten Blütenstand. Aufgrund ihres hohen Gehalts an Furanocumarinen sind Weinrauten phototoxisch. Deshalb steht in botanischen Gärten bei ihnen ein Schild, das davon abrät sie zu berühren.
Legenden und Historisches rund um die Weinraute (Rutae herba)
Hippokrates schätze die wassertreibende Wirkung der Weinraute, Hildegard von Bingen pries sie als Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden. Im Mittelalter war sie Bestandteil des Essigs der vier Räuber, den Plünderer während der Pestausbrüche zu sich nahmen. Mönche meinten sich mit ihrer Unterstützung besser an das Keuschheitsgebot halten zu können.Gleichzeitig sollte die Weinraut im Wein, dessen unerwünschte Wirkungen mildern. In den Brautkranz wurde sie als Zeichen der Jungfräulichkeit gebunden. Man setzte sie gegen Wurmerkrankungen und zum Abtreiben ein. Ferner galt sie als Mittel der Wahl bei Schlangenbissen und Pilzvergiftungen. Mit ihrem Geruch versuchte man Schlangen und Ratten fern zu halten.
Mögliche Wirkungen der Weinraute (Rutae herba)
Bedeutung hat die Weinraute heute vornehmlich in der Homöopathie bei Augenerkrankungen und Schmerzen im Bewegungsapparate mit Steifigkeit.
Quellen:
• https://www.phytodoc.de
• S. Bäumler, Heilpflanzenpraxis heute. München 2007
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!