Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Hundsrose (Rosa canina)

Die Hundsrose (Rosa canina) kennen viele sicherlich aus Gärten und Grünanlagen. Manche nennen sie Heckenrose. Sie ist eine von weltweit mehr als 500 Rosenarten, die alle Stacheln und große auffällige Blüten haben sowie Hagebutten bilden. Zur Familie der Rosengewächse (Rosaceae) gehören unter anderem auch Brombeeren, Himbeeren, Eberesche, Mädesüß, Nelkenwurz, Odermennig oder Weißdorn. Ihr Name hat vermutlich einen indogermanischen Ursprung - "vrod" oder "vrad" bedeuten zart. Das Wort "Rose" hat sich in vielen Sprachen durchgesetzt. Der Zusatz "caninus" bedeutet Hund.

Die Hundsrose ist ein bis zu drei Meter ausladender, hoher sommergrüner Strauch mit langen, überhängenden Ästen, an denen die an der Basis breiten, gebogenen Stacheln auffallen, die sich mit ihrem Haken gerne am Gewand festhalten, kommt man ihnen zu nahe. Die unpaarig gefiederten Blätter wachsen wechselständig an den Ästen und setzen sich aus fünf bis sieben eiförmigen Fiederblättern zusammen. Diese sind an der Basis rund, laufen am gegenüberliegenden Ende spitz zu und haben meist einen gezähnten Rand gezähnt. Die Wurzel ist fest in der Erde verankert.

Im Juni bilden die Sträucher zahlreiche, radiärsymmetrische Blüten mit fünf zart bis kräftig rosafarbenen Blütenblättern, die leider nur kurz blühen. Bei diesen auffallenden Blütenblättern handelt es sich um die sogenannten Kronblätter, die die darunter liegenden fünf Kelchblätter meist verdecken.Jedes Kelch- und Kronblatt ist individuell geformt. In ihrer Mitte befinden sich bis zu 100 Staubblätter. Im Herbst färben sich ihre eiförmigen Früchte, bei denen es sich streng genommen um Scheinfrüchte handelt, kräftig rot.

Rein optisch vereint die Rose Gegensätze: sie hat krfätige Stängel und wehrhafte Dornen, doch ihre Blüten sind so zart. Trotz dieser Widersprüche sehen Rosen ausgesprochen harmonisch aus.

Legenden und Historisches rund um die Hundsrose

Bei den Germanen war die Hundsrose einerseits der Liebesgöttin Frigg geweiht, die viele mütterliche Eigenschaften hatte und das Leben beschützte. Sie war in vielen Kulturen Symbol von Liebe und Schönheit. Aus dem Leben der Römer war die Rose im Alltag nicht wegzudenken. Kleopatra soll gar die Segel ihrer Schiffe mit Rosenwasser besrpüht haben. Andererseits soll der gefallene Engel Luzifer die Kletterrose erzeugt haben, damit er auf dornigem Weg wieder in den Himmel gelangen konnte. Für die Alchimisten verkörperte die Rose Weisheit und einen klaren Geist. Geheimbünde wie Rosenkreuzer und Freimaurer wählten als Symbol die weiße Rose. Was bei ihnen unter der Rose besprochen wurde, war streng vertraulich.

Andererseits wurde sie mit Kämpfen, dem Tod und der Unterwelt in Verbindung gebracht. Durch Schwerter verursachte Wunden hießen bei den Germanen "Rose". Ferner bekamen Kämpfer, die dem Schwert des Gegeners zum Opfer fielen, eine Rose zugesteckt. Und die Toten wurden in Rosengärten bestattet. Hier symbolisierte die Heckenrose die weiterlebende Seele. Romanische und gotische Baumeister und Steinmetze schätzten die Geometrie der Rose und schufen wunderschöne Rosenfenstern sowie Rosen aus Stein für die Kirchtürme. Sie sollten die Menschen daran erinnern, dass sich ihr Dasein erst im Jenseits wirklich entfalten würde. Die Rose wurde ferner zum Mariensymbol. Bilder der Jungfrau Maria mit dem Kinde im Rosenhag waren ein beliebtes Thema mittelalterlicher Maler. Selbst die ersten Rosenkränze sollen einst aus echten Rosen gewesen sein.

Mögliche Wirkungen der Rosenblüten (Rosae flos)

Die Blütenblätter wirken aufgrund ihres Gehalts an Gerbstoffen zusammenziehend und entzündungshemmend. Deshalb kann man den Tee unter anderem für Mundspülungen nutzen. Gerne werden sie einer Teemischung als Schmuck und Geschmackskorrigens beigefügt, doch entfalten sie durchaus auch eine emotional ausgleichende Wirkung. In der chinesischen Medizin schätzt man sie als adstringierendes Yin-Tonikum, das zugleich das Qi bewegt und den Shen beruhigt.

Resignierte Menschen, die keine Hoffnung mehr haben, profitieren unter Umständen von der Bachblüte „Wilde Rose“. Auch aus den Knospen werden Auszüge der Hundsrose (Rosa canina) hergestellt, die sogenannten Gemmomazerate. Sie lindern Spannungskopfschmerzen und Migräne, aber auch Erkältungssymptome. Darüber hinaus hat sich das Gemmoextrakt bei Infektanfälligkeit, entzündlichen Erkrankungen der Haut und Neigung zu Blutergüssen bewährt. Die Anwendung erfolgt nach Herstellerangaben.

Neben den Blütenblättern werden auch die Früchte als Arzneipflanze verwendet. Sie sind im Deutschen als Hagebutten gut bekannt.

Die Bachblüte Nr. 37 "Wilde Rose" vitalisiert lethargische, teilnahmslose, resignierte, energielose Menschen, die sich selbst nicht mehr wichtig nehmen oder sich mit ihrem Schicksal agefunden haben. Sie haben ihre Lebensfreude verloren, fügen sich in ihr Schicksal ohne Anstrengungen zu unternehmen, daran etwas zu ändern. Sie schwanken zwischer tiefer Traurigkeit, Langeweile und Gleichgültigkeit. "Wild Rose" soll ihre Lebenslust wieder aufwecken und den Betroffenen innerlich befreien, damit sie ihr Leben wieder gestalten. Die Lebensfreude ist in der chinesischen Medizin ein Aspekt der Wandlungsphase Feuer. Doch das Feuer der Rose wirkt nicht selbstzerstörend. Es hilft eher die Widersprüche miteinander zu verschmelzen, so dass sie zu einem harmonischen, das Leben bejahendem Ganzen beitragen.

Quelle:
https://www.arzneipflanzenlexikon.info 
https://www.walaarzneimittel.de/de/ueber-uns/substanzen-aus-der-natur/heilpflanzenlexikon-a-z/rose.html

• S. Bäumler, Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!