Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus)

Die ausdauernde kriechende oder kletternde Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus) kam im 17. Jahrhundert aus Peru nach Europa und wird bis zu dreißig Zentimeter hoch. Ihr botanischer Name „Tropaeulum“ wurde vom griechischen Wort „tropaion“ hergeleitet, das Trophäe bedeutet. Die Griechen hängten die Waffen ihres besiegten Gegners einst als Siegeszeichen in einen Baum. An diesen Brauch erinnerte Linné eine an einem Gestell empor kletternde Kapuzinerkresse, die keine verholzenden Pflanzenteile hat. Grund waren die runden Laubblätter von drei bis zehn Zentimeter Durchmesser, die einem Schild ähneln, weil ihr Blattstiel in der Mitte an der Blattunterseite ansetzt, sowie die gelb-orangefarbenen oder roten, helmförmigen Blüten von etwa fünf Zentimeter Durchmesser mit ihrem dunklen Fleck, die aus den Blattachseln hervor wachsen. Ihre grünen Kelchblätter sind miteinander verwachsen und bilden eine Ober- und eine Unterlippe. Sie laufen spitz zu einem Honigsporn zu. Hierbei handelt es sich um eine nektarreiche hohle Aussackung, aus der die Staubblätter hervorragen.

Weniger militärisch ist der Ursprung des deutschen Pflanzennamens. Zwar erinnerte die Blüte die Menschen auch hierzulande an eine Kopfbedeckung, doch dachten sie eher an diejenige der Kapuzinermönche. Der leicht scharfe Geschmack wiederum ähnelt demjenigen der Kresse. Als Kresse bezeichnet man Pflanzen, die schnell wachsen - abgeleitet vom Lateinischen, in dem das Verb "crescere" wachsen heißt. Sie gehört zur Familie der Kreuzblütartigen (Brassicales), bildet hier eine eigene Familie der Kapuzinerkressengewächse und ist daher entfernt unter anderem mit den Kreuzblütlern wie der Brunnenkresse, dem Hirtentäschel, dem Meerrettich oder dem Senf verwandt,

Übrigens kann man Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse wie Gartenkresse im Salat verwenden.

Mögliche Wirkungen der Kapuzinerkresse (Tropaeloi herba)

Medizinisch werden die oberirdischen Teile der Pflanze, das Kraut (Herba), zur Herstellung von Fertigarzneimitteln oder Tinkturen verwendet. Sie enthalten die scharf schmeckenden Senfölglykoside, die antimikrobiell wirken, aber auch die Schleimhaut im Magen-Darm-Trakt und die Haut reizen können. Diese kommen auch in anderen Kreuzblütlern vor, wie zum Beispiel im Senf, im Meerrettich oder in der Brunnenkresse. Kapuzinerkresse wird vornehmlich zur Behandlung von Erkältungskrankheiten und unkomplizierten Harnwegsinfektionen verwendet. Da es sich um eine wärmende Pflanze handelt, sollte sie aus Sicht der chinesischen Medizin dann eingesetzt werden, wenn Kälte der Auslöser einer Erkrankung war.

Auf den Laubblättern sammeln sich Wassertropfen und in kühlen Nächten sondert die Pflanze aus den an den Blatträndern sitzenden Drüsen Wasser ab. Daher wird die Kapuzinerkresse gerne mit dem wässrigen Element in Verbindung gebracht. Dank ihrer Senfölglykoside schmeckt sie feurig scharf. Daher verbindet sie die Elemente Wasser und Feuer. So bringt sie Wärme in den Organismus und wirkt belebend. Doch zugleich ist durch die wäsrrigen Anteile gewährleistet, dass sie nicht zu sehr einheizt.

Schwangere, stillende Mütter und Kinder sollten keine Kapuzinerkresse zu medizinischen Zwecken verwenden, da unklar ist, ob dies unbedenklich wäre.

Quellen
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • https://www.therapeutika.ch 
   • https://www.walaarzneimittel.de

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!