Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Kümmel (Carum carvum)

Wer kennt ihn nicht, den Kümmel (Carum carvum)? Ein Gewürz, das manche begeistert und andere die Nase rümpfen lässt. Der mit Anis, Fenchel, Koriander, Kreuzkümmel, Sellerie, Liebstöckel und Engelwurz, jedoch nicht mit dem Schwarzkümmel verwandte Doldenblütler (Apiaceae) heißt auf Griechisch „Karon“. Hiervon wurde der botanische Name abgeleitet. Ursprünglich geht der Begriff auf „kara“, was Kopf oder Dolde heißt, oder auf „kar“ was Laus bedeutet. Manch einen erinnert das Äußere der Kümmelfürchte wohl an diese Plagegeister. Er wird schon seit fünftausend Jahren verwendet.

Im ersten Jahr bildet der Kümmel nur eine Blattrosette aus zarten Fiederblättern, die zwei- bis dreifach gefiedert sind. Die einzelnen Blätter sind länglich und ganz schmal. Im zweiten Jahr blüht er dann von Mai bis Juli. Die weißen bis zartrosa Blüten bilden sich an 8- bis 16-strahligen Dolden und haben einen typischen, nach innen gebogenen Lappen. In ihrer Mitte präsentieren sich die Staubblätter den Insekten. Ihnen folgen von Juni bis August die drei bis sechs Millimeter langen Früchte mit ihren charakteristischen Rippen, die schließlich in zwei sichelförmig gebogene Teilfrüchte zerfallen.

Mögliche Wirkungen der Kümmelfrüchte (Carvi fructus)

Viele schätzen den appetitanregenden, krampflösenden, blähungswidrigen und verdauungsfördernden Effekt der Kümmelfrüchte. Schon in der Antike wusste man von dieser Wirkung. Manch ein Bäcker verarbeitet ihn aus diesem Grund sogar im Brot. So ist der Belag gleich verträglicher. Aber auch Mundgeruch oder Übelkeit sollen durch Kümmel nachlassen. Dabei wärmt und tonisiert er aus Sicht der chinesischen Medizin die Verdauungsorgane. Bei Atemwegserkrankungen sollte man den Anis bevorzugen. Zu seinen bekannten Nebenwirkungen gehören allergische Reaktionen sowie Schwindel und Bewusstseinsstörungen bei Überdosierung.

Schon Säuglinge können vom Kümmel profitieren, wenn er als Bestandteil des Vier-Winde-Öls zusammen mit Fenchel, Anis und Koriander auf den Bauch gegen Dreimonatskoliken angewandt wird. Innerlich wird von einer Anwendung bei Kindern jedoch ebenso abgeraten wie in Schwangerschaft und Stillzeit, weil Daten zur Sicherheit fehlen. Dennoch ist er Bestandteil von Milchbildungstees. Kinder und Jugendliche sollten zudem das reine ätherische Öl innerlich meiden.

Quellen:
    • https://arzneipflanzenlexikon.info
    • https://www.phytodoc.de
    • Monographie der europäischen Arzneimittelbehörde (EMA)
    • https://www.therapeutika.ch

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!