Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Bohnenkraut (Satureja hortensis)

Wie andere Küchenkräuter – also Thymian, Oreganum, Majoran, Salbei oder Basilikum – ist das Bohnenkraut (Saturaja hortnesis), das auch als Sommerbohnenkraut bezeichnet wird, vor allem als aromatisches, schmackhaftes Gewürz mediterraner Gerichte bekannt. Doch als Lippenblütler (Lamiaceae) ist Bohnenkraut darüber hinaus mit Heilziest, HerzgespannHohlzahn, Lavendel, Melisse oder Wolfstrapp verwandte ist auch eine seit der Antike verwendete Heilpflanze, die allerdings wissenschaftlich noch nicht so gut untersucht ist wie viele ihrer Verwandten. Doch schon die Römer müssen es kulinarisch sehr geschätzt haben, denn der botanische Name „Satureja“ stammt vom lateinischen Wort „saturare“, das sättigen bedeutet. Der Zusatz „hortensis“ besagt dagegen, dass das Bohnenkraut „im Garten vorkommt“. Bohnenkraut heißt es, weil es üblicherweise zu Bohnen gegeben wird, um deren Verdaulichkeit zu verbessern.

Das einjährige Kraut ist buschig verzweigt. Seine vierkantigen, im unteren Abschnitt stark verholzten Zweige haben einen feinen Flaum von Haaren. Sie werden bis zu sechzig Zentimeter lang. An ihnen setzen die lanzettförmigen maximal vier Zentimeter langen und nur einen halben Zentimeter breiten, dunkelgrünen Laubblätter ungestielt an. Diese laufen spitz zu, haben einen glatten Rand und unter Umständen ebenfalls einen Haarflaum. Sie verfügen über zahlreiche Öldrüsen, den der aromatisch-würzige Geruch der ätherischen Öle entströmt.

In den oberen Blattachseln bilden sich von Juli bis Oktober zahlreiche Blüten an einem traubenförmigen Blütenstand. Sie verfügen über eine doppelte Blütenhülle, wobei die Tragblätter länger als die eigentlich Blüte sind. Aus dem flaumig behaarten Kelch ist fast gleichmäßig ragen fünf weiße, blassrosa bis hellviolette Kronblätter, die im Schlund kahl und rot punktiert sind. Wie für Lippenblütler typisch sind die oberen Kronblätter zu einer flachen Oberlippe verwachsen, während die unteren Kronblätter die dreilappige Unterlippe bilden, deren Mittellappen größer ist als die seitlichen Lappen. Die vier Staubblätter befinden sich in der Krone.

Legenden und Historisches rund um das Bohnenkraut

Würde man heute noch die Ratschläge des römischen Dichters Vergil befolgen, dann würde das Bohnenkraut immer in die Nähe von Bienenstöcken gepflanzt.  Die Benediktinermönche kultivierten es im Mittelalter in ihren Klostergärten. Bereits Karl der Große hatte dies im ausgehenden 8. Jahrhundert angeordnet.

Mögliche Wirkungen von Bohnenkraut (Saturejae herba)

Medizinisch werden die oberirdischen Pflanzenteil (Herba) des Bohnenkrauts verwendet. Die Pflanze wärmt das Innere und wirkt verdauungsfördernd und appetitanregend. Die in dem Kraut enthaltenen Gerbstoffe können leichte Durchfälle lindern. Es kann ferner bei anhaltenden, leichten Infekten den Thymian ersetzen, sofern Wärme als angenehm empfunden wird. Dabei wirkt es leicht schweißtreibend. Weitere mögliche Einsatzgebiete sind Schmerzen im Bewegungsapparat und Menstruationsbeschwerden, die durch Wärme nachlassen. In der chinesischen Medizin ist das Bohnenkraut eine Arzneipflanze, die nicht nur das Innere wärmt, sondern das Yang stärkt.

Quellen:
    • https://www.therapeutika.ch
    • S. Bäumler. Heilpflanzenpraxis heute. München 2007

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!