Praxis für traditionelle chinesische & japanische Medizin im Glockenbachviertel

Wege entsehen dadurch, dass man sie geht.
Franz Kafka

    
   

Mariendistel (Silybum marianum bzw. Carduus marianus)

Die Mariendistel gehört zu den Korbblütlern (Asteraceae) und ist daher unter anderem mit Alant, Artischocke, Arnika, Beifuß, Benediktendistel, GänseblümchenHuflattich, Löwenzahn, KletteMutterkraut, Ringelblume, Schafgarbe, Wegwarte oder Wermut verwandt. Ihre im Verhältnis zur Größe der Blätter kleinen Blüten bestehen aus purpurfarbenen Röhrenblüten. Die grünen Hüllblätter verfügen über spitze Dornen. Auch ihre charakteristischen, gelappten Laubblätter, die den Stängel umfassen und weiß-grün marmoriert sind, wirken durch die kräftigen Zacken am Rand sehr wehrhaft. Medizinisch genutzt werden die braunen Mariendistelfrüchte, die in der Natur wie beim Löwenzahn mit einem silbrig weißen Pappus ausgestattet sind.

Der botanische Name "Silybum" hat seinen Ursprung in dem griechischen Wort "silibon", das Quaste bedeutet. Dies bezieht sich auf das Erscheinungsbild der Blüte, die diesem hängenden Bündel von Fäden oder Kordeln unterhalb eines Knotens ähneln soll. Der Zusatz "marianum" hat mit "marianus" lateinische Wurzeln. Man könnte den Namen als „Marienquaste“ übersetzen, durchgesetzt hat sich jedoch Mariendistel, denn "carduus" - ebenfalls lateinisch - bedeutet Distel.

Mögliche Wirkungen der Mariendistelfrüchte (Silybi fructus) und des Silymarins

Die Mariendistel (Carduus marianus bzw. Silybum marianum) ist eine wichtige Leberpflanze. Neben der Artischocke ist sie vielleicht sogar die wichtigste Arzneipflanze bei Erkrankungen der Leber - auch in der chinesischen Medizin. Diese Wirkung ist auf ihren Inhaltsstoff Silymarin zurückzuführen. Die Mariendistel schützt jedoch nicht nur die Leber sondern auch die Magenschleimhaut. Sie stimuliert zudem das Immunsystem und wirkt antientzündlich und antibakteriell. Außerdem senkt sie den Blutzucker- und den Cholesterinspiegel. Aus Sicht der chinesischen Medizin tonisiert und bewegt sie das Leber-Qi, nährt das Leber-Yin und eliminiert pathogene Faktoren aus der Leber.

Die Mariendistel wird nicht zum Tee verarbeitet, sondern nur als Extrakt oder Tinktur angewendet. Diese sind meist nach dem wirksamen Stoffgemisch "Silymarin" benannt. Zur Dosierung beachten Sie bitte die Herstellerangaben. Bei bekannten Allergien gegen Korbblütler sollte auf die Mariendistel verzichtet werden.

Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.

Quellen:
http://www.arzneipflanzenlexikon.info
http://www.ema.europa.eu
https://www.therapeutika.ch
https://www.phytodoc.de
https://www.heilpflanzen-atlas.de

 

Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören teilweise zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!