Huflattich (Tussilago farfara)
Der Huflattich (Tussilago farfara) wächst fast überall auf der Nordhalbkugel. Hierzulande gehört er zu den Frühlingsboten. Noch vor dem Gänseblümchen, dem Löwenzahn, dem Veilchen oder dem Gundermann sieht man ihn blühen. Im Unterschied zu anderen Pflanzen zeigen sich nicht seine Blätter zuerst, sondern die gelben Blüten, die dem Löwenzahn auf den ersten Blick ähneln. Kein Wunder, denn Huflattich und Löwenzahn gehören ebenso wie die Artischocke, die Benediktendistel, die Arnika, der Beifuß, die Gänseblümchen, die große Klette, die Mariendistel, das Mutterkraut, die Ringelblume, die Schafgarbe, der Wermut oder die Wegwarte zu den Korbblütlern. Der Stängel der gelben Blüte verfügt jedoch über charakteristische Blattschuppen, die man beim Löwenzahn nicht finden kann. Wie der Löwenzahn bildet sich nach der Blüte ein aus weiß glänzenden Haaren bestehender Pappus, dem Flugorgan der Früchte – landläufig als Pusteblume bezeichnet.
Erst im Anschluss treiben die großen herzförmigen, behaarten, am Rand gezähnten Blätter aus, die einen Durchmesser von bis zu 25 cm haben können. Früher verglich man die Blattform mit den Pferdehufen, große Laubblätter bezeichnete man als „Lattich“. So kam die Pflanze zu ihrem Namen „Huflattich“. Man sieht sie oft an Wegrändern, auf Baustellen oder Brachflächen. Der botanischeName "Tussilago" setzt sich aus den lateinischen Worten "tussis" für Husten "agere" für vertreiben zusammen. Damit ist seine Hauptwirkung beschrieben: er vertreibt den Husten. Die herkunft des Zusatzes "farfara" dagen unklar. Vermutlich wird die Behaarung der Laubblätter mit den lateinischen Worten "far" für Mehl und "ferre" für tragen beschrieben.
Mögliche Wirkungen der Huflattichblätter (Farfarae folium)
Der lateinische Name „Tussilago“ bezieht sich dagegen auf den überlieferten medizinischen Nutzen des Huflattichs. Er vertreibt (lat. agere) den Husten (lat. tussis). Die Behandlung von Husten und Heiserkeit ist bis heute das einzige Anwendungsgebiet für die Blätter, die in der Antike geraucht und im Mittelalter auch zur Wundversorgung eingesetzt werden. In der chinesischen Medizin setzt man ihn gegen heißen Schleim ein, der typischerweise gelb und zäh ist.
Allerdings enthält Huflattich Pyrrolizidinalkaloide, die die Leber schädigen können. Daher gibt es Anwendungsbeschränkungen bezüglich seiner Dosierung und zur Dauer der Anwendung. Lassen Sie sich hierzu in der Apotheke beraten, denn es gibt inzwischen auch Züchtungen, die diese Stoffe nicht mehr bilden und in Apotheken erhältlich sind. Keinesfalls sollte man ihn sammeln, trocknen und zubereiten! Kinder und Jugendliche jeden Alters, Schwangere und stillende Mütter sollten Arzneipflanzen nur nach Rücksprache mit ihrem behandelnden Arzt anwenden und auch die Dosierung mit ihm absprechen.
Quellen:
• https://arzneipflanzenlexikon.info
• https://www.therapeutika.ch
• https://www.phytodoc.de
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!