Mutterkraut (Tanacetum parthenium bzw. Chrysanthemum parthenium)
Das Mutterkraut (Tanacetum parthenium bzw. Chrysanthemum parthenium) hat sich im Mittelalter aus Vorderasien über den Balkan in ganz Europa ausgebreitet. Auch nach Nord- und Südamerika wurde es eingeschleppt. Die Pflanze siedelt sich gerne in Gärten an, aber auch an Wegrändern oder Schuttplätzen kann man sie finden.
Die deutschen Namen Mutterkraut oder Jungfernkraut für die Pflanze können auf ihren Einsatz bei Frauenleiden zurückgeführt werden. In der Antike war das Mutterkraut bei Theophrast, Galen oder Dioskurides unter der Bezeichnung Parthénium bekannt, abgeleitet von dem griechischen Wort Parthénos für Jungfrau. Von Linné erhielt sie später den Gattungsnamen Matricaria, was sowohl von dem lateinischen Wort Mater für Mutter als auch von dem lateinischen Wort Matrix für Gebärmutter hergeleitet sein kann.
Heute lautet ihr wissenschaftlicher Name Tanacetum parthenium, da sie der Unterfamilie der Wucherblumen (Tanacetum) der Korbblütler (Asteraceae) zugeordnet wurde. Diese sehr ausdauernden, dreißig bis achtzig Zentimeter hohen Pflanzen verholzen an der Basis und überwintern dank ihres Rhizoms, dem Wurzelstock. Ihre gefiederten Blätter sind wechselständig angeordnet. Charakteristisch sind die kleinen Blüten mit jeweils 60 dachziegelähnlich angeordneten Hüllblättern, die durch den eigentlichen Blütenkorb verdeckt sind. 10-20 Zungenblüten umzingeln den inneren Blütenkorb mit den Röhrenblüten. Im Falle des Mutterkrauts sind die Zungenblüten weiß und die Röhrenblüten gelb. Hier zeigt sich vor allem die Verwandtschaft mit Arnika, Beifuß, Kamille, Gänseblümchen, Ringelblumen, Sonnenhut oder Wermut. Doch auch Artischocke, Benediktendistel, Mariendistel, Klette, Löwenzahn, Huflattich, Ringelblume, Schafgarbe, Wegwarte oder Wemut sind mit dem Mutterkraut verwandt.
Mögliche Wirkungen des Mutterkrauts (Tannaceti partheni herba)
Das Mutterkraut wird heute vor allem zur Migräneprophylaxe angewendet. In der chinesischen Medizin setzt man es vor allem bei verschiedenen Formen von Hitze und Wind ein. Begleitbeschwerden der Kopfschmerzen können von Augenschmerzen über Tinnitus, Neuralgien, Schwindel, Krämpfen, Reizbarkeit oder Erkältungszeichen reichen. Seine Bedeutung in der Behandlung von Menstruationsschmerzen oder PMS (prämenstruellem Syndrom) wird in der chinesischen Medizin durchaus noch geschätzt, da Mutterkraut zu den Qi bewegenden Kräutern gehört.
Mögliche Nebenwirkungen sind Beschwerden im Mundraum, Magen-Darm-Störungen oder allergische Reaktionen. Bei Schwangeren, stillenden Mütter, Kindern und Jugendlichen sollte eine Anwendung nur in Absprache mit einem behandelnden Arzt erfolgen.
Quellen:
• https://arzneipflanzenlexikon.info
• https://www.therapeutika.ch
Bitte beachten Sie: Diese Behandlungen mit Kräutern gehören zu den wissenschaftlich / schulmedizinisch nicht anerkannten – den sogenannten naturheilkundlichen oder alternativmedizinischen - Heilverfahren. Bei anhaltenden oder zunehmenden Beschwerden sowie bezüglich möglicher Wechselwirkungen mit Medikamenten sprechen Sie bitte mit Ihrem behandelnden Arzt!